Sport

Sport ist gut für den Kopf, für die Psyche – aber nicht für jeden

Sport ist nicht gut für Gelenke, Knochen und Weichteile, wenn er ehrgeizig betrieben wird. Dann gilt es für den einzelnen abzuwägen, ob er den vorzeitigen Verschleiß des Kniegelenks, der Lendenwirbelsäule, Zerrungen in Kauf nimmt, weil der Sport ihm einfach riesengroßen Spaß macht. Viele gehen das Risiko ein und fahren in Skiurlaub oder spielen Fußball, beide Sportarten, die für die Knie alles andere als gut sind.

 

Sport wirkt antidepressiv. Sport wirkt kräftigend und leistungssteigernd. Sport ist somit eine neurologische Therapie und macht den Neurologen überflüssig.

 

Sport ist ehrlich!

Sport kann ein Ausgleich sein zur Arbeitswelt, in der die Blender und Schleimer aufsteigen. Das funktioniert beim Sport nicht. Wenn ich ein Rennen mache, dann zählen Zeit und Platzierung, keine faulen Ausreden! – zumindest wenn ich nicht dope.

 

Sportler frequentieren in der Regel mehr Orthopäden als Neurologen, weil Sport nicht zu neurologischen Erkrankungen führt, sondern zu orthopädischen. Ohne Sport hätten die Orthopäden weniger zu tun – und die Neurologen mehr….

 

Aber:

Dass Sport gesund ist und das Leben verlängert, gilt heute zwar als banale Weisheit. Stimmen tut sie nicht, zumindest nicht in der derart undifferenzierten Form.

 

Schauen wir doch einfach uns und unsere Bekannten an. Dagegen, dass Sport gesund ist, spricht ja schon der Augenschein. Sportler sind häufig verletzt:

 

> Wieviele Menschen kommen mit Bänderrissen und Knieverletzungen aus dem Ski-Urlaub zurück?

> Wievielen Joggern schmerzen die Fersen?

> Wieviele Ausdauersportler haben Herzrhythmusstörungen?

> Wieviele Knie könnten noch intakt sein, wenn niemand mehr Fußball spielen würde?

> Wieviele Bandscheibenvorfälle passieren im Fitnessstudio oder beim Yoga?

> Wieviele Menschen stürzen beim Fahrradfahren schwer?

> Wieviele Herzinfarkte entstehen beim Marathonlauf?

 

Sport kann also eine Methode sein, Krankheit durch Unfälle zu ersetzen.

Andererseits:

Sport hilft gegen Diabetes, gegen Übergewicht, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt, selbst das Krebsrisiko wird geringer.

Sportlich Aktive haben weniger Depressionen.

 

Sport ist heilsamer Stress!

Sport löst Stress und Entzündungen aus. Der Körper schüttet nachweisbar Stresshormone aus, vor allem Adrenalin und Kortison.

Der Körper stärkt sich, indem er Belastungen ausgesetzt wird.

Andernfalls reduziert er sich. Das einfachste Beispiel ist das Gipsbein: Wird das Bein ruhig gestellt, nimmt seine Muskulatur ab.

Der Stress aber, dem Sie sich aussetzen – die Treppen, die Sie hochgehen, die Kilometer, die Sie joggen – sorgt dafür, dass der Körper in einem gewissen Trainingszustand bleibt. Dabei geht es um den richtig dosierten Stress. Die körperlichen Voraussetzungen müssen gegeben sein, um die Anforderungen zu verarbeiten.

Der Körper trainiert seine Stressverarbeitungssysteme. Er trainiert, mit solchen Entzündungen fertig zu werden. Diese Art von Entzündungen und die Aktivierung des Stoffwechsels und Hormonsystems benötigt der Körper, um auf einem Optimalniveau zu bleiben. Das ist einer der Gründe, warum man vor gut planbaren Operationen die Patienten in den Monaten vor dem Eingriff körperlich austrainiert. Sie werden stressresistenter und ihr Körper kann mit der Extremsituation "Operation" besser umgehen.

 

Wirklich davonlaufen kann man Diabetes Typ 2, bestimmten Durchblutungsstörungen, starkem Übergewicht, Fettstoffwechselkrankheiten. Andererseits haben Marathonläufer nicht weniger Verkalkungen der Herzkranzgefäße als Gleichaltrige.

 

 

Durch Sport nicht vermeidbar sind Krankheiten wie Rheuma, bestimmte Gelenkentzündungen wie Arthrose.[1] Aber wer treibt Sport? Sind es nicht die ohnehin Leistungsfähigeren, die auch das noch schaffen? Erinnern wir uns doch an unsere Schulzeit. Es kommt zwar vor, dass schlechte Schüler gute Sportler sind. Im Durchschnitt korreliert jedoch die sportliche Leistungsfähigkeit mit der Intelligenz, also je klüger jemand ist, desto besser ist er im Sport und desto mehr Spaß hat er am Sport.